Schutz der Nachbargebäude gegen Brandausbreitung sicherstellen
Luken, Fenster, Türen und Tore, insbesondere von Scheunen und ähnliches schliessen. Gegebenenfalls das betroffene Dach (nicht den Kamin) und die Dächer der Nachbargebäude mit Wasser nass halten. Den Hausbewohnern erklären, warum die Einsatzmassnahmen notwendig sind und auf die Gefahr des Austritts von Atemgiften durch feinste Risse im Kamin hinweisen.
Alle Räumlichkeiten im Gebäude, die der Kamin durchläuft, auf Rauch- und Feueraustritt kontrollieren!
Falls verfügbar, Wärmebildkamera einsetzen Besonders darauf achten, dass durch Wärmeleitung und Wärmestrahlung keine brennbaren Teile entzündet werden. Möbel und andere brennbare Teile vom Kamin abrücken; Bilder vom Kamin abhängen. Auf nicht ordnungsgemäss verschlossene, unbenutzte Anschlüsse achten und Deckendurchgänge kontrollieren.
Bei Rauchaustritt muss unter Umständen der Fussboden oder die Decke aufgebrochen werden. Dichtheit der Feuerstättenanschlüsse kontrollieren. Brandgefährdete Teile eventuell mit Wasser anfeuchten.
Brandausbreitung durch Funkenflug
Die Gefahr wird noch dadurch verstärkt, dass die Russbrände häufig durch Sturm oder starken Wind, das heisst: durch stark erhöhten Kaminzug hervorgerufen werden und dabei erheblicher Funkenflug auftreten kann.
Brandausbreitung durch Wärmeleitung und Wärmestrahlung
Insbesondere bei baulichen Mängeln am Kamin, z.B. nicht ordnungsgemäss verschlossene unbenutzte Anschlüsse, Risse am Kamin, direkt an der Kaminwandung anliegende brennbare Bauteile und ähnliches ist eine Brandausbreitung durch Wärmeleitung und Wärmestrahlung möglich.
Beschädigung des Kamins durch Wärmeeinwirkung (Wärmedehnung)
Durch Wärmedehnung können sich Risse im Kaminmauerwerk bilden und dieses nachhaltig schädigen. Bei so genannten “gezogenen” Kaminen besteht unter Umständen Einsturzgefahr.
Herab fallende Glut von verschmutzten Kaminaufsätzen / Hüten
Kaminaufsätze verschmutzen durch Russ- und Teerablagerungen ähnlich wie die Innenwandungen der Kamine. Beim Ausbrennen entzündet sich dieser Belag ebenfalls. Durch das Erweichen der Beläge beim Ausbrennen können hier Glutbrocken von den Aufsätzen abfallen und im Dachbereich einen Brand auslösen.
Rauchausbreitung durch Verstopfung des Kamins mit Russ
Der nicht gezündete Teil des Russbelages dehnt sich durch Wärmeeinwirkung um das Vielfache (ca. 10-fache) seines ursprünglichen Volumens (Quellverhalten). Der Kaminquerschnitt wird dadurch teilweise oder ganz verschlossen.
Der Rauch, der bis dahin über die Kaminmündung abzog, tritt nun an den Feuerstättenanschlüssen, einigungsöffnungen und undichten Stellen (z.B. Rissen) aus.
Gefahren durch Elektrizität
An Kaminen verlegte isolierte Stromleitungen können durch die Wärmewirkung beim Russbrand abschmelzen bzw. anbrennen. Deshalb sollte auf Stromleitungen an Kaminen geachtet werden. Schutz des betroffenen Gebäudes bzw. Bereiches und der Nachbarschaft durch die Bereitstellung von Trupps mit Löschmitteln. Beobachten der eventuellen Ausbreitung von Feuer und Rauch.
Für gute Durchlüftung der Räume sorgen.
Die höchsten Temperaturen an der Aussenwand treten oftmals erst mehrere Stunden nach Beendigung des Russbrandes an der Kaminaussenwand auf. Deshalb sind die Umgebung, die Stockwerke und die Deckendurchführungen während und nach dem Russbrand öfter zu überprüfen. Vor der Übergabe der Einsatzstelle an den Kaminfegermeister den gesamten Bereich (den Kamin, das Gebäude und die Nachbarschaft) gegebenenfalls unter Zuhilfenahme der Wärmebildkamera nachkontrollieren.
Abschliessende Übergabe an den Kaminfegermeister
Dieser entscheidet über die Freigabe des Kamins zur weiteren Nutzung und ob gegebenenfalls eine Brandwache erstellt werden muss. Ansonsten gilt: Nach Erlöschen des Brandes muss die Umgebung um den Brandherd während 24 Stunden im Verhältnis zur Brandgefahr und zur Bausubstanz auf allfällige Glimmherde kontrolliert werden. Dies ist besonders in
der Nähe von Holzbalken, Böden, auf Estrichen und Bühnen notwendig und gilt auch für die Dachuntersicht.